Taekwondo

Aktuelles

06. Dezember 2018

06.-12.11.2018 EURO U21 in Warschau

Nach Olympia gleich die Euro

Vanessa Beckstein (17) unterlag in Warschau im Viertelfinale der U21

Medaille knapp verpasst: Vanessa Beckstein (hier mit dem Ehrenpreis des BTU-Präsidenten)
schied bei der EM im Viertelfinale aus.
Nur wenige Tage nach ihrer Rückkehr von den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires war Vanessa erneut bei einem großen internationalen Turnier am Start. In Warschau (Polen) nahm die 17-jährige Taekwondo-Athletin an der U21- Europameisterschaft teil. Wie zuvor bei Olympia musste sich die Topsportlerin aus den Reihen des SV Nennslingen erneut im Viertelfinale geschlagen geben.
Vanessa startete in der Gewichtsklasse bis 53 kg (Bantam) und kam mit zwei souveränen Kämpfen gegen Kontrahentinnen aus Griechenland (24:2) und Dänemark (22:2) hervorragend in das Turnier, das mit 38 Teilnehmerinnen sowohl quantitativ als auch qualitativ stark besetzt war. Laut Bericht der Deutschen Taekwondo Union (DTU) zeigte die junge Nennslingerin von An-fang an, dass sie eine Anwärterin für eine Medaille ist. Trotz Verletzung an der Hand lieferte Vanessa Beckstein auch im dritten Kampf gegen eine russische Taekwondoka eine beherzte Leistung und siegte am Ende mit 15:7 Wertungspunkten.
Im Viertelfinale angekommen, stand Vanessa dann eine sehr starke und drei Jahre ältere Gegne-rin aus der Türkei gegenüber. Die Senioren-Weltmeisterin Zeliha Agris. Die Türkin konnte im-mer wieder klare Treffer landen, doch Vanessa zeigte enormen Ehrgeiz und Siegeswillen und kämpfte sich durch technisch stark gemachte Kopftreffer wieder zurück. Bis kurz vor Schluss waren ein Sieg und eine Medaille für die 17-jährige Gymnasiastin realistisch. Allerdings konnte auch die Türkin am Ende noch einen Kopftreffer landen, sodass sich Vanessa trotz einer - laut DTU "tollen Leistung" - knappgeschlagen geben musste und somit das Halbfinale und das erhoffte Edelmetall verpasste.


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24. November 2018

Deutsche Hochschulmeisterschaft, Jena

Weiterer großer Erfolg für die Taekwondo-Athletin des SV Nennslingen

Isabel Beckstein ist neue Deutsche Hochschulmeisterin
Die 19-jährige Studentin vom Jura holte bei den Damen in der Gewichtsklasse bis 57 kg die Goldmedaille - Gute Chancen auf die Teilnahme an der Universiade 2019 in Neapel

Große Freude beim SVN: Isabel Beckstein mit ihrem Trainer Horst Scholz

Starke Kampfleistung: Isabel Beckstein vom SV Nennslingen (links, hier gegen Alina Przygoda) holte sich die Goldmedaille bei der stark besetzten Hochschulmeisterschaft in Jena.
Sie gewann in der Damenklasse bis 57 kg.
Über 100 Studierende von über 40 Universitäten aus dem gesamten Bundesgebiet waren jetzt nach Jena gekommen um in der thüringischen Stadt die Titel der Deutschen Hochschulmeister 2018 im Taekwondo untereinander auszumachen. Eine Goldmedaille holte sich dabei Isabel Beckstein vom SV Nennslingen
Die diesjährige Hochschulmeisterschaft in den Disziplinen Zweikampf oder Poomsae (Formen) kann man zu einer der am hochkarätigsten besetzten der vergangenen Jahre zählen. Unter den Startern befanden sich Topathleten sowohl aus dem Freikampf als auch aus dem Formenbereich. Alle haben die Weltspiele der Studierenden 2019 im Visier. Die Universiade ist, nach den Olympischen Spielen, die zweitgrößte Multisportveranstaltung der Welt. Mit mehr als 8000 Teilnehmer werden dazu im kommenden Jahr in Neapel (Italien) erwartet. Die Athleten die sich hier qualifizieren, können doppelte Weltranglistenpunkte sammeln.
Auf den Matten tummelten sich mehrfache Deutsche Meister und Meisterinnen sowie internationale Medaillengewinner im Zweikampf – entsprechend hart umkämpft war die Damenklasse bis 57 kg, und das ist die Klasse von Isabel Beckstein , die von der TU München gemeldet war. Die Nennslinger Topathletin traf im Viertelfinale auf Alina Przygoda von der HS Bund Brühl. Nach drei Runden entschied Isabel den Fight mit 14:3 Punkten für sich und stand im Halbfinale. Hier erwartete sie die vier Jahre ältere Julia Ronken (DSHS Köln). Auch diesen Zweikampf entschied die Nennslinger Taekwondoka mit 8:3 Zählern für sich.

Finale gegen Titelverteidigerin
Das Finale stand bevor, hier traf die 19 Jahre alte Isabel auf eine alte Bekannte aus dem Nationalkader, die Favoritin Jasmin Richter (Uni Jena). Bei dem Vergleich zweier hochklassiger Kaderathletinnen wollte die Thüringer Lokalmatadorin unbedingt ihren Hochschulmeistertitel von 2017 zu verteidigen.
Jasmin ging mit 5 Punkten in Führung, doch Isabel holte Zähler für Zähler auf. Neun Sekunden vor Ende der dritten Runde setzte die bayerische Athletin den entscheidenden Treffer. In einem spannenden Duell und dem eisernen Willen zu gewinnen, holte sich Beckstein mit einem Punkt Vorsprung (9:8) den Titel "Deutsche Hochschulmeisterin 2018". "Isabel hat somit die besten Voraussetzungen für die Teilnahme an der Universiade 2019 in Neapel geschaffen", lobte SVN-Trainer Horst Scholz.


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11. November 2018

09.-11.11.2018 Croatia Open in Zagreb

In Kroatien am Start

Isabel Beckstein schied im zweiten Kampf gegen spätere Siegerin aus

Lospech: Isabel Beckstein traf frühzeitig auf die Topfavoritin und schied bei den "Croatia Open" aus.
Mit über 1000 Teilnehmern war die "Croatia" Open auch dieses Jahr wieder hervorragend besucht. Am Start war auch Isabel Beckstein vom SV Nennslingen die gegen die spätere Turniersiegerin ausschied und einen Platz auf dem Treppchen verpasste.
Aus aller Herren Länder starteten Top-Athletinnen und -Athleten im "Dom Sportova" in Zagreb. Unter ihnen war auch die Nennslinger Taekwondoka Isabel Beckstein. In ihrem Pool der Damen bis 57 kg, der mit 19 Fighterinnen besetzt war, waren vier Kämpf angesetzt. Ihr erstes Duell gegen die Kroatin Mateja Horvat entschied Isabel souverän mit 12:6 Punkten für sich.
Doch das Losglück war nicht auf Nennslinger Seite. Schon im nächsten Zweikampf musste die 19-jährige gegen die auf der Liste stärkste Fighterin antreten. Nikita Glasnovic, ebenfalls aus Kroatien, eine hervorragende und sehr erfahrene Zweikämpferin besiegte Isabel Beckstein mit 18:3 Zählern und holte sich auch später den Turniersieg. "Isabel hat ihr Bestes gegeben. Sie hat zwar keine Medaille geholt, doch unwahrscheinlich viel dazugelernt" so Trainer Horst Scholz.


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23. Oktober 2018

Hohe Ehrungen

Hohe Auszeichnung für Vanessa und Isabel Beckstein sowie deren Trainer Horst Scholz

Vom SV Nennslingen aus in die Taekwondo-Weltspitze

Feierstunde für das Erfolgstrio im Sportheim - Ehrenpreis des BTU-Präsidenten, Sportpreis Mittelfranken und BLSV-Gold mit Brillanten vergeben - Vanessa ist zurück von Olympia
Der SV Nennslingen hat sich in erster Linie dem Breitensport verschrieben. Er hat es aber zugleich geschafft, zwei absolute Spitzensportlerinnen hervorzubringen. Vanessa und Isabel Beckstein sind seit Jahren im Taekwondo national und international erfolgreich. Für ihre "grandiosen sportlichen Leistungen" (so Landrat Gerhard Wägemann) wurden sie jetzt zusammen mit ihrem Trainer und Abteilungsleiter Horst Scholz ausgezeichnet.
Der Zeitpunkt für den Ehrungsabend war bewusst gewählt. Nur wenige Tage nach der Rückkehr von Vanessa Beckstein von den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires luden der Sportverein und die Gemeinde Nennslingen zur Feierstunde ins Sportheim. Dort waren neben Bürgermeister Günter Obermeyer, einem Großteil des Marktgemeinderates und vielen Vereinsmitgliedern (vor allem aus der Taekwondo-Sparte) auch etliche Gäste von außerhalb gekommen. Allen voran konnte SVN-Vorsitzender Fritz Kirchdorffer den Präsidenten der Bayerischen Taekwondo-Union (BTU) Gerd Kohlhofer und dessen "Vize" Hasim Celik begrüßen. Auch die Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), Brigitte Brand, sowie Landrat Gerhard Wägemann waren dabei.

Mittelfränkischer Sportpreis
Der Landkreischef hatte bereits vor einigen Tagen die Laudatio für Vanessa Beckstein gehalten, als in Ansbach der "Sportpreis Mittelfranken" vergeben wurde. Weil Vanessa zu diesem Zeit-punkt noch mit dem deutschen Team bei Olympia in Argentinien weilte, nahmen ihre Eltern Marika und Ernst die Ehrung in der Kategorie "Sportliche Leistung unter 18 Jahren" entgegen. Inzwischen haben sie die Auszeichnung an ihre Tochter weitergegeben.
Wägemann hatte in Ansbach neben den deutschen Meistertiteln, zwei Siegen bei der Europameisterschaft und zwei dritten Plätzen bei der Weltmeisterschaft vor allem Vanessas Qualifikation für die "Olympic Youth Games" in Argentinien herausgestellt. Hier war die 17-jährige Nennslingerin als einzige deutsche Taekwondo-Athletin qualifiziert, schied dann allerdings im Viertelfinale etwas unglücklich aus (wie berichtet ausführlich). Dennoch war es ein großer Erfolg, überhaupt in Buenos Aires dabei zu sein, und Vanessa schwärmt rückblickend von den tolle Erlebnissen rund um die Wettkämpfe und freut sich, dass sie es überhaupt zu einem solchen "Riesenturnier" geschafft hat.
Zusammen mit ihrer älteren Schwester Isabel (19), die national und international ebenfalls viele Titel und Spitzenplätze geholt hat, und ihrem langjährigen Vereinstrainer Horst Scholz bildet die Olympionikin "ein harmonische Team", wie Wägemann sagte. "Beide Mädels zeigen sportliche Leistungen auf höchstem Niveau". Einen großen Anteil an den Erfolgen habe Horst Scholz, der "seit vielen Jahren eminent viel Zeit und Ehrgeiz sowie hohes persönliches Engagement in die beiden Talente und in die Taekwondo-Abteilung des SV Nennslingen investiert".
Neben dem mittelfränkischen Sportpreis gab es für Vanessa Beckstein auch den selten vergebenen "Ehrenpreis des BTU-Präsidenten" aus den Händen von Gerd Kohlhofer. Auch er stellte neben den Leistungen der Olympiateilnehmerin die "super Unterstützung" durch deren Schwester Isabel heraus. "Es ist von beiden eine Riesenleistung" sagte Kohlhofer. Und weiter: "Ihr habt einen Toptrainer, gerade in den kleinen Vereinen wird hervorragende Arbeit geleistet:" Insofern lag es nahe, dass Horst Scholz ebenfalls den "Ehrenpreis des BTU-Präsidenten erhielt.
Mehr noch: Für seine 40-jährige Tätigkeit als Taekwondotrainer in Nennslingen sowie fast 30 Jahre als Abteilungsleiter bekam Scholz die BLSV-Verdienstnadel in Gold mit Brillanten von der Kreisvorsitzenden Brigitte Brand verliehen. Für seine Ehefrau Theresia gab es Blumen vom Verein und ebenfalls ein herzliches Dankeschön. Brigitte Brand gratulierte den beiden Sportlerinnen sowie dem langjährigen Coach zu den "tollen Leistungen".
Auch Bürgermeister Günter Obermeyer fand lobende Worte, erinnerte an diverse Einträge ins "Goldene Buch" der Marktgemeinde und freute sich, dass die zwei Mädels trotz aller Erfolge "einfach geblieben sind" und ihre Wurzeln eindeutig in Nennslingen haben. Sie unterstützen Horst Scholz im Taekwondo-Training, sind bei den "Wild Dancers" ebenso engagiert wie bei der Evangelischen Landjugend. Gleichzeitig tragen sie den Namen Nennslingen in positivem Sinne weit hinaus.
Horst Scholz zeichnete den Weg seiner beiden Toptalente von den "Kampfzwergen" hin zur Weltspitze nach und hatte dazu einige Videos von den Fights der zwei Ausnahmeathletinnen mitgebracht. 2006 fing Isabel an, zwei Jahre später folgte Vanessa. Dass die beiden Schwestern mit ihrem Trainer zusammenkamen, bezeichnete Scholz als "Glückstreffer". Wichtig war auch, dass der SVN 2007 beschloss, wieder Turniere zu besuchen. Ziel damals: die Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft. Dass es gut zehn Jahre später neben nationalen Meisterschaften auch internationale Turniere und sogar die Olympischen Jugendspiele geworden sind, ist eine sportliche Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.
Vorbild und Krönung
Vorstand Fritz Kirchdorffer brachte es auf den Punkt: "Wir reiben uns immer noch verwundert die Augen, aber hier haben Trainer, Sportlerinnen, Familie und Verein einfach zusammengepasst". Die beiden jungen Damen wirken, so Kirchdorffer, "positiv als Vorbild, übernehmen Verantwortung und unterstützen den Abteilungsleiter". Für den 70-jährigen Scholz, der in Gersdorf lebt, seien die Erfolge der vergangenen zehn Jahre die "Krönung" seiner Tätigkeit.
Stichwort Familie: Bei ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Matthias bedanken sich Vanessa und Isabel Beckstein ebenso herzlich wie bei ihrem Trainer Horst Scholz, "der uns geholfen hat, unseren Traum zu erfüllen", bei allen Unterstützern, beim SV Nennslingen und seiner Taekwondo-Sparte, bei Gemeinde, Landrat, Verband und auch bei den Freunden für das Verständnis sowie nicht zuletzt für die Geschenke und Auszeichnungen an dem Abend.


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20. Oktober 2018

Olympische Jugendspiele, Buenos Aires / Argentinien

Taekwondoathletin Vanessa Beckstein bei den Jugendspielen in Buenos Aires

Traum von olympischer Medaille ging nicht in Erfüllung
Die 17-Jährige vom SV Nennslingen schied im Viertelfinale trotz einer furiosen Aufholjagd aus - Endtäuschung ja, aber auch Freude bei einem solchen Riesenturnier dabei zu sein.

Von Uwe Mühling
Der Traum vom Medaillengewinn bei den Olympischen Jugendspielen ist für Vanessa Beckstein nicht in Erfüllung gegangen. Die 17-JährigeTaekwondo-Ausnahmeathletin aus den Reihen des SV Nennslingen schied bei dem sportlichen Highlight in Buenos Aires im Viertelfinale aus. Dennoch war es eine außergewöhnliche Leistung, sich überhaupt als einzige deutsche Taekwon-do-Kämpferin für Olympia qualifiziert zu haben.
Irgendwie lief es an dem Wettkampftag im "Oceania Pavillon" nicht so wie erhofft für die amtierende Jugend-Europameisterin und Weltmeisterschaftsdritte vom Jura. Im Achtelfinale war zunächst der Kampf gegen die Mazedonierin Anamarija Georggieyska angesetzt. das Duell war aber schon auf der Waage entschieden, denn Vanessas Gegnerin war zu schwer für die Ge-wichtsklasse bis 55 kg und wurde disqualifiziert. Vanessa freute sich natürlich, gleich im Viertelfinale zu stehen. Im Nachhinein gesehen hätte der Nennslingerin der Fight vielleicht gut getan, wie sie selber sagt, um in den Wettbewerb zu finden.
Jedenfalls hatte es Vanessa Beckstein, die im Vorfeld monatelang hart und intensiv trainiert hatte und in Buenos Aires von Bundestrainer Marco Scheiterbauer gecoacht wurde, im Viertelfinale mit der starken griechischen Vertreterin Fani Tzeli zu tun hatte. Die erste Runde ging mit 5:0 Punkten an Fani Tzeli, die im zweiten Abschnitt 8:0 nachlegte. Dann blies Vanessa Beckstein zur Aufholjagt und verkürzte zum Ende von Runde zwei auf 10:8. Der Kampf war wieder offen. Im dritten Durchgang kam Vanessa 40 Sekunden vor Schluss sogar auf 12:11 heran. Es knisterte vor Spannung, dann aber zog die Griechin wieder davon und verbuchte die dritte Runde noch mit 19:11 für sich.
Der Endstand von 11:19 aus Vanessas Sicht bedeutete für die mehrfache Deutsche Meisterin das vorzeitige Aus. "Ich habe einfach zu viel gewartet und zu viel mit dem Kopf agiert und mich zu wenig auf mein Bauchgefühl verlassen", lautete ihre erste Analyse. Auch als sie in der dritten Runde dran war, habe sie letztlich "zu viel überlegt". Folglich verlor sie den Kampf und beendete das olympische Turnier auf Platz fünf. Fani Tzeli stand hingegen im Halbfinale, wo sie gegen die spätere Goldmedaillen-Gewinnerin Kanthida Saengsin aus Thailand verlor. Rang zwei ging an die Marokkanerin Safia Salih. Bronze bekam neben Tzeli auch die Brasilianerin Sandy Camilia Leite-Madeco.
Scholz "Da war mehr drin"
Vanessa, die in Argentinien auch von ihrer Schwester (und Trainingspartnerin) Isabel sowie von ihrer Mutter Marika unterstützt wurde, wäre am Ende auch gerne auf dem Treppchen gestanden. "Das war direkt nach dem Kampf schon eine ziemlich heftige Enttäuschung für mich, weil ich nur einen Sieg gebraucht hätte, um den Traum von einer Medaille für mich und alle, die mich unterstützt haben, wahr zu machen", war Vanessas erste Reaktion. in den Stunden danach setzte sich dann doch ein anderer Gedanke durch: "Ich sehe das Positive, denn überhaupt bei einem solchen Riesenturnier dabei zu sein, ist schon der Hammer und ich versuche daraus zu lernen". Trost und Aufmunterung kamen gleich von der Deutschen Taekwondo-Union (DTU) "Kopf hoch, Du warst Teil der Deutschen Olympischen Mannschaft und das haben bisher noch nicht viele Kämpfer geschafft", lautete die Botschaft an Vanessa, deren "energische Aufholjagd leider nicht belohn wurde".
Auch Vanessas Heimtrainer beim SV Nennslingen, Horst Scholz, konnte seine Endtäuschung nicht verbergen. "Vanessa war optimal vorbereitet und war top drauf. Sie ist in dem Kampf aber leider unter ihren Möglichkeiten geblieben", sagte er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Scholz hat sich den Fight zu Hause in Nennslingen im Livestream angeschaut, dabei allerdings einige taktische Fehler ausgemacht. "Sicher war die Griechin eine äußerst unbequeme und auch körperlich viel größere Gegnerin, dennoch war für Vanessa, die eigentlich eine Bewegungs-künstlerin ist, mehr drin".
Von ihren rund 70 registrierten Kämpfen hat Vanessa Beckstein etwa 80 Prozent gewonnen - eine strake Quote und umso bitterer ist es, dass nun ausgerechnet der olympische Fight verloren ging. Mit einem Sieg wäre sie im Halbfinale gestanden und hätte dabei durch das Reglement im Taekwondo bereits eine Medaille sicher gehabt. In den kommenden Tagen wird sie den Kampf sicher noch öfter durchgehen und mit ihren Trainern genau analysieren. Vor allem aber wird sie versuchen, die verbleibenden Tage in Buenos Aires zu genießen, viel vom besonderen Flair der Jugendolympiade mitnehmen und möglichst viele andere Sportarten kennenzulernen. Diese einzigartigen Erlebnisse und Erfahrungen wird der angehenden Abiturientin (12. Klasse am Wei-ßenburger Gymnasium) keiner mehr nehmen.
Empfang in Nennslingen
Rückflug mit der gesamten deutschen Mannschaft ist für Vanessa am 20. Oktober (Mutter und Schwester fliegen schon früher).Wenige Tage nach der Heimkehr gibt es in Nennslingen im SVN-Sportheim einen Empfang ihres Heimatvereines und der Marktgemeinde für die Ausnahmesportlerin. Termin ist Dienstag, 23. Oktober, um 19 Uhr. Der Empfang war bereits vor Olympia geplant und soll die herausragenden Leistungen der 17-Jährigen würdigen.
Ausgezeichnet werden bei diesem Anlass auch ihre ältere und ebenfalls sehr erfolgreiche Schwester Isabel sowie ihr Trainer Horst Scholz, der seit 40 Jahren Taekwondotrainer am Jura arbeitet und seit 1989 die entsprechende Sparte beim SV Nennslingen leitet.
Die III. Olympischen-Jugend-Sommerspiele laufen vom 6. bis 18. Oktober in Buenos Aires. In der argentinischen Hauptstadt kämpfen mehr als 3000 Athleten aus über 200 Ländern zwischen 15 und 18 Jahren bei 185 Wettbewerben in 28 Sportarten um Medaillen. 75 Toptalente wurden für Deutschland nominiert - unter ihnen auch Vanessa Beckstein vom SV Nennslingen (Taekwondo). Im Juli 2013 erhielt Buenos Aires den Zuschlag vom Internationalen Olympic Comitee (IOC). Für die Ausrichtung hatten sich auch Glasgow, Guadalajara, Medellin, Posen und Rotterdam beworben. Es ist die dritte Jugendolympiade nach 2010 in Singapur und 2014 in Nanjing/China. Vor acht Jahren gewann die Störzelbacherin Antonia Katheder (TSV Weißenburg) in Singapur die Silbermedaille und zwar ebenfalls im Taekwondo. Botschafter der Spiele in Buenos Aires 2018 ist kein Geringerer als Fußball-Superstar Lionel Messi.


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